Englisch-Angst,  Mindset

Englischangst besiegen: 7 negative Glaubenssätze enthüllt

Ich nehme mir immer die Zeit für einen kurzen Spaziergang vor einem Kennenlerngespräch.

Ich liebe Kennenlerngespräche. Ich mache Zoom auf, sehe eine Person vor mir und versuche sie unauffällig zu betrachten. Es gibt welche, die ziemlich nervös sind. Oder welche die mich erwartungsvoll anschauen. Einige schauen wie ein Reh abends im Scheinwerferlicht vom Auto. Ich weiß nie wirklich was mich erwartet und das ist gut und spannend so.

Die Unterhaltung findet natürlich auf Deutsch statt. Wenn ich frage, wieso sie Angst haben Englisch zu sprechen, höre ich unterschiedliche Gründe.

Drei Beispiele:

  1. Sonja war eine ausgebildete Dolmetscherin, hat aber diesen Beruf nicht ausgeübt, sprach selten Englisch, und suchte neue Arbeit. Würde von ihr dann erwartet, dass sie immer noch sehr gute Englischkenntnisse hat? Würden sie denken, sie sei dumm, wenn sie das nicht könnte?
  2. Verreisen wollte Nadine, hasste aber seit ihrer Schulzeit Englisch. Sie merkte auf einer Reise, dass die Welt zu erobern ohne Englisch doch schwierig ist und sah in mir ihre letzte Rettung. Wieso, wollte sie wissen, war Englisch für sie so grausam?
  3. Martina hatte das Versteckspiel einfach satt. Wenn Englisch gesprochen wurde, beherrschte sie die Kunst, sich irgendwie elegant rauszureden. Sie hat sich sogar mehrmals krankgemeldet, um die Situation bei der Arbeit zu vermeiden. Sie hatte Angst um ihre Arbeit.

Was hatten diese drei Frauen alle gemeinsam?

Sie wollten alle die Blockade Englisch zu sprechen überwinden. Aber wie?

Aus meiner Erfahrung habe ich gelernt, dass diese Barriere oft auf negative Glaubenssätze basiert.  Sie können dich davon abhalten, dein Potenzial beim Englischsprechen zu entfalten. In diesem Blogartikel schauen wir sieben häufige Glaubenssätze an, beleuchten wir ihre Ursprünge, und ich stelle dir einige Strategien vor, um sie zu überwinden.

Was ist dein Glaubenssatz, wenn es um dein Englisch geht?

Die 7 Glaubenssätze, die ich am meisten höre:

  1. Englisch ist schon immer zu schwer für mich gewesen.
  2. Ich mache viel zu viel Fehler und das ist mir peinlich.
  3. Ich werde von an anderen ausgelacht.
  4. Ich verhaspele mich immer wieder, weil die Grammatik zu schwierig ist oder die Vokabeln mir plötzlich fehlen.
  5. Mein Akzent ist mir peinlich.
  6. Ich fühle mich dumm, wenn ich Englisch spreche.
  7. Ich bin zu alt, um Englisch zu lernen.

Es gibt natürlich viele mehr, aber das sind sieben häufigsten, die ich gehört habe.

Woher kommen diese Glaubenssätze?

Eine spannende Frage, findest du nicht? Meistens sind sie in vergangenen Erfahrungen vergraben, besonders in den unangenehmen. Das Gehirn versucht ein Schutzschild aufzubauen, um uns vor negativen Erinnerungen zu bewahren. Die Ursprünge unserer Überzeugungen sind vielfältig – sei es durch prägende Erlebnisse in der Kindheit, zwischenmenschliche Beziehungen oder einschneidende Lebensmomente. Auch gesellschaftliche Normen und kulturelle Einflüsse spielen eine Rolle. Sich mit der Frage nach ihrer Herkunft auseinanderzusetzen, erfordert oft Selbstreflexion. Doch durch dieses Verständnis können wir bewusster mit unseren Überzeugungen umgehen und Raum für persönliche Entwicklung schaffen.

Das habe ich am eigenen Leib erfahren.

Als ich französisch in der Schule hatte, wurde mir oft gesagt, dass meine Aussprache schrecklich war und wurde ausgelacht. Noch dazu streikte manchmal mein Gehirn und ich konnte mich partout nicht an Vokabeln erinnern. Irgendwann neigte ich dazu lieber nichts zu sagen, anstatt mich zu blamieren, weil mir die Worte fehlten oder ich ein Wort nicht richtig aussprechen konnte.

Als ich Deutsch lernen musste, ging es mir ähnlich. Aber da ich schon in Deutschland lebte, wusste ich, dass ich all diese Gedanken, die mich gehemmt haben, loswerden musste. Ich war erwachsen und kein Teenager mehr.

Damals war „Mindset“ ein vages Konzept, aber daran habe ich gearbeitet. Heute weiß ich wie wichtig es ist. (Und ein Thema worüber ich mehr schreiben möchte!)

Das ist meine Erfahrung. Ich wusste, dass viele meiner Glaubenssätze aus der Schulzeit kamen und vielen mit den ich arbeite, geht es ähnlich. Fragen an dich: Hast du Englisch in der Schule gehabt, und falls ja, wie war es? Was waren deine Erlebnisse? Können die noch Einfluss haben?

Oder es kam von den Eltern.

Jessica erzählte mir, dass sie in der Schule Mathe und Physik liebte. Englisch und Deutsch fand sie schrecklich. Ihre Eltern zwangen sie aber auf Sprachen zu konzentrieren, weil als „Frau“ würde sie später im Leben mit Mathe und Physik nichts anfangen können. (Heute ist sie IT-Managerin und hat doch ihre Liebe zu Englisch entdeckt.)

Plötzlich weg! Verhaspeln!

Was ist mit der Grammatik und/oder Vokabeln, die plötzlich weg sind oder im Hals hängen bleiben? Oder wenn du dich ständig verhaspelst? Das könnte eine Reihe von Möglichkeiten mit sich bringen.

(Möchtest du mehr über das Thema Verhaspeln lesen? Dann hier entlang!)

Negative Erfahrungen

Ich habe früher Prüfungsangst gehabt. Ich konnte Vokabeln lernen, bis ich blau im Gesicht war, aber kam es zum Test, wusste ich nur noch die ersten zwei und das letzte Wort von meiner Vokabel Liste. Später im Leben musste ich erkennen, dass wenn ich ein neues Wort sagen musste, fühlte ich mich wie vor einer Prüfung. Die Stimmen und teils beleidigenden Kommentare von meinen Lehrern konnte ich in meinem Köpfchen hören. Stress pur! Als ich aber damals diese Erkenntnis gewonnen habe, und wusste das nicht jedes neue Wort eine Prüfung bedeutet, fiel mir das Aussprechen von neuen Wörtern leichter. Ich kann doch Vokabeln merken!

Die Veränderung deiner Perspektive und die daraus gewonnene Entspannung erlauben dir endlich die Möglichkeit zum Wachsen und Lernen. Die negativen Erfahrungen müssen dich nicht mehr ausbremsen, wenn du es zulässt.

Perfekt zu sein

Einige Frauen, mit den ich arbeite, haben einen hohen Anspruch an sich selbst, perfekt zu sein. Bis jetzt lief alles scheinbar perfekt im Leben, aber warum nicht mit Englisch oder Sprachen überhaupt? Perfektionismus und Sprachenlernen ist oft eine unglückliche Mischung. Die Angst, Vokabeln nicht perfekt wieder zu geben oder ein grammatischer Fehler zu machen, und das immer wieder, ist einfach Zuviel. Für einige heißt es dann die Sprache komplett zu vermeiden.

Deine eigene negative Erwartungen:

Vielleicht hast du dich richtig auf ein Gespräch auf Englisch gefreut. Ein bisschen nervös warst du schon, aber die Vorfreude war da, weil du alles perfekt einstudiert hast. Plötzlich, mitten im Gespräch war ein Wort weg oder du hast dich versprochen. Selbstzweifel steigen, du verlierst den Faden und das Gespräch ist vorbei. Wenn das noch zwei, drei Mal passiert, bildest du dir eventuell unbewusst ein, dass das immer wieder passieren wird. Und es passiert tatsächlich, weil du genau das erwartet hast.

Das sind drei von vielen Möglichkeiten, warum ein Wort oder deine hart gelernte Grammatik plötzlich weg ist oder nicht rauskommt. Kennst du das Problem? Falls ja, was könnte die Ursache sein?

 

So true!

Ich bin doch zu alt Englisch zu lernen.

„Genau! Kinder können Sprachen viel schneller lernen. Ich bin jetzt zu alt dazu. Das klappt nicht mehr“. Die Aussage, dass Kinder Sprachen viel schneller lernen können, ist durchaus zutreffend, aber heißt es, dass es zu spät für dich ist? Ich finde, dass es ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Schauen wir das genauer an.

Kinder mögen zwar eine flexiblere Denkweise haben, aber Erwachsene bringen eine Fülle von Lebenserfahrungen mit, die ihnen helfen, gezielter auf ihre Ziele hinzuarbeiten. Ihre Entschlossenheit und bewusste Herangehensweise ermöglichen Erwachsenen, effektiv und effizient neue Fähigkeiten wie das Erlernen von Sprachen zu entwickeln.

Noch dazu sind Kinder weniger mit den alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen eines Erwachsenenlebens belastet. Die ständige To-Do-Liste, die Auswahl des passenden Outfits für die Einladung am Wochenende, Freitags Deadline, oder die bevorstehende Geschäftsreise können tatsächlich Ablenkungen darstellen.

Kinder scheinen in der Regel schneller Fortschritte zu machen, aber das bedeutet nicht, dass Erwachsene dazu nicht in der Lage sind. Die Neuroplastizität  bestätigt, dass das Gehirn auch im Erwachsenenalter in der Lage ist, sich anzupassen und neue Fähigkeiten zu erwerben. Es mag zwar etwas mehr Zeit und Engagement erfordern, aber die Tür zum Sprachenlernen steht keineswegs verschlossen.

Im Alter von 67 Jahren setzte sich Ludwig das Ziel, einmal in Florida Golf zu spielen, was voraussetzte, dass er auch Englisch sprechen musste. Nachdem er sich darauf konzentrierte, seinen Frust über seine Fehler abzulegen und endlich Spaß hatte Englisch zu sprechen, verbrachte er drei erfolgreiche Monate in Fort Myers. Es folgte viele weiteren Reisen.

Dumm? Ausgelacht?

Ich fühle mich dumm, wenn ich Englisch spreche.

Ich werde von anderen ausgelacht.

Für mich heißt es, „ich fühle mich dumm, wenn ich Niederländisch rede.“ Im Kopf kann ich meinen Kaffee im Strandpavillion an der Nordsee fließend bestellen, aber was kommt aus meinem Mund heraus?

„Ich bestellen. Kaffee. Danke.“ 😮

Ich habe dann, das Gefühl angeguckt zu werden, als ob ich mich gerade zu einem Höhlenmenschen verwandelt habe. Hat die Kellnerin gerade gelacht? Hoffentlich nicht über mich.

Wie peinlich! Ich bin doch nicht dumm!

Und das weiß ich doch –aber woher kommen immer noch diese Gedanken?

Die Überzeugung, sich dumm zu fühlen oder Angst ausgelacht zu werden beim Sprechen von Englisch, kann Gründe haben – wie bei den anderen Glaubenssätzen. Es könnte auf persönlichen Erfahrungen beruhen, wie beispielsweise negative Reaktionen in der Vergangenheit, Unsicherheit aufgrund von Sprachbarrieren oder auch einfach der Druck, perfekt sein zu müssen.

Mein Akzent ist mir peinlich

Hier ist eine Anekdote von Michael, den ich vor zwei Jahren unterstützte. Er hatte geschäftlich in Atlanta zu tun und wurde ständig gefragt: „What? What?“ wann immer er etwas sagte. Er musste sich immer wiederholen, bevor sie ihn verstanden haben. Als er einen Kollegen fragte, ob sein Englisch nicht gut genug sei, sagte dieser, „Well, the truth is that you´re hard to understand.“ (Nun, die Wahrheit ist, dass du schwer zu verstehen bist.) Knall hart. Danach traute er sich kaum noch, den Mund aufzumachen, weil seine Aussprache ihm peinlich war.

Drei mögliche Ursachen für „mein Akzent ist mir peinlich“:

  1. Für viele wird die Aussprache erst wichtig oder bewusst, wenn sie zum ersten Mal ihr Englisch außerhalb des Klassenzimmers sprechen müssen. Für diejenigen, die keine Gelegenheit hatten, Englisch außerhalb zu üben, beschränkt sich ihre Kommunikation auf die anderen Schüler und ihren Lehrer. Wie wichtig die Aussprache sein kann, ist daher nicht real.
  2. Falls du fast nur im Klassenzimmer Englisch hattest, musst du bedenken, dass die meisten der anderen Kursteilnehmer deutschsprachig waren. Daher könnte das Englisch, das sie sprechen, ähnlich klingen wie dein eigenes. Das allein macht die Kommunikation untereinander einfacher, weil alle mit einem ähnlichen Akzent sprechen.
  3. Ein großes Hindernis ist manchmal aber der Trainer. Er hat vermutlich jahrelang schlechtes Englisch von seinen Schülern gehört, was es ihm leichter macht, die Trainees zu verstehen. Es ist fast so, als ob viele Trainer taub für Ausspracheprobleme geworden sind oder wegen des Lehrplanpensums keine Zeit haben die Aussprache zu verbessern oder konkret zu üben.

Englisch ist schon immer zu schwer für mich gewesen.

Stelle dir vor, du machst für ein langes Wochenende einen Städtetrip. Du kennst die Stadt nicht, aber du hast dich informiert. Mit deinen geringen Kenntnissen reicht es, um zurecht zu kommen.

Eine Sprache zu lernen ist wie eine Stadt zu erkunden. Anfangs genügen grundlegende Kenntnisse, um sich in einem Stadtteil zurechtzufinden. Doch um die Stadt wirklich zu verstehen, die versteckten Wege und geheimen Orte zu kennen, ist es notwendig, Jahre dort zu verbringen. Während dieser Zeit kommt immer wieder Neues dazu. Du lernst von Einheimischen. Du gibst auch dein Wissen weiter. In deinem Kopf kreierst du deine eigene Straßenkarte.

Was ist, wenn du damals eine Straßenkarte für dein Englisch erhalten hast, aber für dich war sie nie verständlich? Noch dazu wurde die Karte immer größer und du wusstest nicht mehr wo vorne und hinten war? Leider haben dir die Einheimischen gefehlt und die Wege waren schlecht beschildert.

Dass Englisch dann schwerfällt, ist verständlich.

Wie gehe ich mit diesen Glaubenssätzen um?

Glaubenssätze auflösen? Ist das möglich?

Ja, ist es. Es ist aber mit harter Arbeit verbunden. Zugegeben – es ist nicht wie eine neue Brille aufzusetzen und plötzlich siehst du alles klar und deutlich. Neue Glaubenssätze zu bilden, dein Mindset zu ändern, fordern viel Zeit und Geduld. Aber je mehr präsent die neuen sind, umso schwächer werden die alten. Je stärker die neuen werden, umso mehr wirst du merken, wie es dir anders geht, wie du dich fühlst und was du über dein Englisch denkst. Aus negativ wird langsam, aber sicher positv.

Wichtig ist, dass du für dich selbst herausfindest, welche Glaubenssätze sich negativ auf dein Leben mit Englisch auswirken. Ich empfehle ein ruhiges ungestörtes Plätzchen, um alles aufzuschreiben, woher deine Glaubenssätze herkommen, was sie mit dir bewirken (körperliche Symptome, verpasste Chancen, usw.), und was du darüber denkst.

Reflektiere danach, wie du dich fühlst. Manche erzählen mir, dass sie danach erleichtert oder wütend sind. Viele sagen mir, es sei ihnen peinlich das nochmal zu lesen. Sie fragen sich: Wie konnte das jahrelang so gehen? Warum war die Erkenntnis nie vorher da?

Jetzt ist aber die Erkenntnis da.

Wie geht es weiter?

Das erfordert durchaus viel Disziplin und Willensstärke.

Ich weiß, das klingt nun nicht sehr motivierend. Aber es ist normal, dass das Überwinden eines tief verwurzelten Glaubenssatzes Zeit benötigt – schließlich war er viele Jahre deine unangenehme Begleitung. Es wird Zeit brauchen, um eine neue Denkweise zu entwickeln. So leicht wie ein Licht anzuknipsen ist es leider nicht.

Formuliere deinen neuen positiven Satz!

Am Anfang dieses Blogartikels habe ich die sieben häufigsten Glaubenssätze genannt. Um dich anzukurbeln über einen neuen positiven Glaubenssatz nachzudenken, habe ich sieben Beispiele für dich:

  1. Negativ: Englisch ist schon immer zu schwer für mich gewesen. Positiv: Ich kann meine Englischkenntnisse kontinuierlich verbessern.
  2. Negativ: Ich mache viel zu viele Fehler, und das ist mir peinlich. Positiv: Fehler sind Teil des Lernprozesses und normal, und ich lerne aus ihnen.
  3. Negativ: Ich werde von anderen ausgelacht. Positiv: Andere respektieren meine Bemühungen, Englisch zu lernen.
  4. Negativ: Ich verhasple mich immer wieder, weil die Grammatik zu schwierig ist oder die Vokabeln mir plötzlich fehlen. Positiv: Mit Übung und Geduld verbessere ich meine Grammatik und erweitere meinen Wortschatz. Practice makes progress!
  5. Negativ: Mein Akzent ist mir peinlich. Positiv: Mein Akzent macht meine Sprachkenntnisse einzigartig und charakteristisch. Oder wenn du deine Aussprache verbessern möchtest: „Ich arbeite an meiner Aussprache. Jeder Fortschritt bringt mich näher zu einer klaren und selbstbewussten Aussprache.“
  6. Negativ: Ich fühle mich dumm, wenn ich Englisch spreche. Positiv: Jeder Fortschritt in meiner Sprachfähigkeit ist ein Erfolg.
  7. Negativ: Ich bin zu alt, um Englisch zu lernen. Positiv: Es ist nie zu spät, um neue Dinge zu lernen, auch nicht Englisch.

Was könnte dein neuer Glaubenssatz sein?

Was mache ich jetzt mit meinem neuen Glaubenssatz?

Benutze deinen neuen positiven Glaubenssatz als Affirmation und Mantra.

Schnapp dir Post-It Notizen und schreibe deinen Satz auf. Hänge die in deinem Zuhause auf. Hast du ein Bildschirmschoner? Eine Frau wollte gerne nach South Afrika reisen und hat ein Foto von dort und ihren Satz darübergeschrieben. Mach eine Erinnerung in deinen Kalender in deinem Handy. Steck einen kleinen Zettel in deinem Portemonnaie.

Du siehst nicht nur sehr oft deinen neuen Satz, sondern dein Unterbewusstsein wird ihn gut abspeichern. Langsam, aber sicher wird dein Gehirn das merken, was er oft sieht. Wiederholung wird zur Wunderwaffe!

Was ist, wenn der negative Satz immer wieder hochkommt?

Ich habe viel Erfolg mit „Self-Talk“ gemacht. Wenn ein Glaubenssatz aus dem Nichts kommt, dann betrachte ich den Satz anders. Manchmal spreche ich den Satz langsam aus und lass die Gefühle hochkommen, die ich mit dem Satz verbinde und schreibe sie auf, wenn das geht. Manchmal stelle ich mir vor, Scrat von Ice Age sagt mir den Satz und muss lachen. (Scrat pic) „Laughter is the best medicine“! Auf jeden Fall heißt hier die Devise konfrontieren statt resignieren.

Lege los!

Jetzt ist es Zeit deinen neuen Glaubenssatz zu testen, aber wie? Englisch ist ein Werkzeug und ein Puzzle. Um dieses Werkzeug zu benutzen, müssen die Puzzleteile zusammengesetzt werden. Ein Ziel, das ich oft höre, ist „Ich will mich entspannt fühlen beim Englisch sprechen“. Ein super Endziel, aber was heißt das ganz genau? Woran musst du genau arbeiten, um diese Entspannung zu erreichen? Welche Puzzleteile brauchst du jetzt?

Die Antwort findest du, wenn du dich fragst, wo deine Unsicherheiten? Ist es die Grammatik? Als ich mit einem Coachee über Zielsetzung gesprochen habe, sagte sie, dass diese „-ing Ding“ sie wahnsinnig macht. Ihre Unsicherheit darüber, wann sie die Verlaufsformen (I am going vs. I go, I have been working vs. I have worked) verwenden sollte, hielt sie beim Sprechen zurück. Das war etwas Konkretes, an dem wir arbeiten konnten. Mehrere Puzzleteile auf einmal erledigt.

Bei vielen ist es das Thema Vokabeln.

Dein Wortschatz auf Englisch lässt dich ständig im Stich, aber daran zu arbeiten ist ein Graus. Die Zeit und Lust fehlen. Vokabeln zu pauken setzt dich in die achte Klasse zurück. Und Geduld? Fehlanzeige. Social Media ist auch keine richtige Hilfe. Dort wird man mit Listen bombadiert oder „don’t say“ Beiträge, die zu noch mehr Unsicherheiten führen. Also bleibt die Frage, wie gehen wir mit diesem Thema um?

(Vielfalt ist die Würze des Lebens!)

Ich habe eine Werkzeugkiste vollgestopft mit verschieden Methoden, um Vokabeln zu lernen. Als ich damals Deutsch lernte, nutzte ich kleine Kartekarten. Viele nutzen heutzutage dafür ihr Handy. Ich habe es versucht, aber ich mochte nicht ständig darauf zu starren und oft habe ich es nicht mit. Also jetzt mit Niederländisch mache ich mit meinen Karteikarten weiter. Hosentaschen wurden bestimmt dafür gemacht!

Aber was für mich funktioniert, funktioniert für dich nicht, also muss was anderes her. Es liegt bei dir herauszufinden, was das ist. Und um dein Gehirn auf Trab zu halten, versuche zwei bis drei Methoden aus. Eine tolle Kombi ist erst ein Thema (mehr dazu gleich!) auszusuchen, ein Mind Map zu kreieren, Fragen aufschreiben mit den Vokabeln aus deinem Mind Map, und dann deine eigene Fragen laut beantworten. Klingt anstrengend, aber durch das Schreiben, nachdenken über die Fragen, und dann das Beantworten wird dein Gehirn schnell bewirken– „Du meinst das ernst. Ich werde mir Mühe geben die Vokabeln zu merken“.

Wichtig hierbei ist die Wiederholung. Je mehr du ein Wort wiederholst, umso mehr wird es heimisch.

Was kann ich sonst tun?

Du bist einzigartig, und daher verfügst du über einen eigenen, einzigartigen Wortschatz. Dieser wird durch deinen Alltag, deine Herkunft und deine berufliche Tätigkeit beeinflusst und geprägt. In der Vergangenheit musstest du möglicherweise Vokabeln aus einem Lehrbuch lernen, das höchstwahrscheinlich nichts mit dir zu tun hatte. Hast du jemals an einem Business-Englisch-Kurs teilgenommen und dich durch ein Kapitel mit INCO-Begriffen gequält, die du im Leben nie wieder verwenden musstest? Ich bin mir sicher, du und dein Gehirn waren darüber nicht erfreut.

Leider kommt dies oft vor, wenn man mit einem Buch arbeitet. Dir werden Vokabeln vermittelt, die nicht in deinen Kontext passen. Und Kontext ist entscheidend.

Der einfachste Weg zu lernen besteht daher darin, Vokabeln im Kontext zu lernen, in dem du jeden Tag lebst. Welche könnten das sein?

  • Familie
  • Beruf/Tätigkeit
  • Interessen
  • Hobbys
  • Themen, die dich interessieren
  • Du selbst!

Aus einer dieser Kategorien kannst du dann ein Thema auswählen. Zum Beispiel Essen. Wie könnte man dieses Thema im Hinblick auf den Wortschatz erkunden?

Hier sind vier Beispiele:

Selbstgespräche:

Ja, du hast richtig gelesen! Nimm jeden Tag fünf Minuten Zeit und erzähle von deinem Tag. Oder stelle dir vor, dass du im Urlaub bist und lernst jemand kennen. Wähle jeden Tag ein bestimmtes Thema (z.B., Hobbys, Reisen, Essen) und versuche, dich fünf Minuten lang nur auf Englisch darüber zu unterhalten. Selbstgespräche sorgen dafür, dass du mit deiner eigenen Stimme vertraut wirst.

Tägliche Notizen (Journalling):

Wenn das Sprechen noch zu viel Angst hervorbringt: Führe ein kleines Tagebuch auf Englisch. Schreibe jeden Tag einige Sätze über deine Erlebnisse, Gefühle oder Gedanken. Dies fördert nicht nur das Schreiben, sondern ermöglicht es dir auch, deine Gedanken auf Englisch zu formulieren. Versuche immer die Vokabeln und/oder Grammatik, die du gerade lernst zu integrieren.

Englischsprachige Podcasts:

Höre regelmäßig kurze englischsprachige Podcasts zu Themen, die du gerade erkundest. Dies verbessert nicht nur dein Hörverständnis, sondern gibt dir auch Anregungen für neue Vokabeln und Ausdrücke, die du dann in Gesprächen verwenden kannst. Wichtig – das Thema muss dich interessieren! Dein Gehirn wird sich freuen und alles besser merken.

Videos schauen:

Kochst du leidenschaftlich? Was kochst du gerne? Dann ist bestimmt auch ein kurzes Video zu sehen. Ich versuche Videos auf Niederländisch zu schauen und es gelingt mir manchmal gar nicht! Aber für den Angang verstehe ich durch die Bilder, Gestik, und wenn es Untertitel gibt, immer mehr.

Wichtig ist, dass du nicht passiv bleibst. Englisch ist wie ein Sport – je mehr trainierst, umso besser wirst du!

Erfolge feiern und den Fortschritt anerkennen:

Während des Prozesses der Überwindung ist es wichtig, kleine Erfolge zu feiern und den eigenen Fortschritt anzuerkennen. Jede erfolgreich gemeisterte Unterhaltung, jeder korrekt formulierte Satz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und falls du einen Fehler machst – egal! Du hast gesprochen! Die bewusste Anerkennung dieser Erfolge stärkt das Selbstbewusstsein und trägt dazu bei, den negativen Glaubenssatz zu überwinden.

FAZIT

Auf den Rückblick und die Reflexion zu schauen, ist das Geheimnis, absichtliche und zielgerichtete Schritte zu unternehmen, um deine negativen Glaubenssätze über dein Englisch zu überwinden. Wir wissen alle, dass Veränderung (meistens) nicht über Nacht passiert. Auf dem Weg, dein Mindset bezüglich Englisch zu ändern, ist es entscheidend, dass du dir die Zeit nimmst, damit du den Fortschritt, den du machst, nicht übersehen kannst – egal, wie winzig dieser Schritt auch sein mag.

Dein Englisch wird dir dafür dankbar sein. Denke einfach daran, wie du dich fühlen wirst, wenn du eines Tages realisierst, wie weit du tatsächlich gekommen bist und deine negativen Glaubenssätze endlich der Vergangenheit angehören.

And don’t forget: Practice makes progress!

❤️Über deinen Kommentar würde ich freuen!❤️

Noch einen Vorschlag:  Ich bin für dich da!

Ich biete ein kostenloses Kennlerngespräch an. Hier hast du die Möglichkeit in Ruhe zu erzählen, welcher Glaubenssatz dich belastet und wie du für dich am besten lernen kannst damit umzugehen.

Gemeinsam können wir einen stressfreieren Weg für dich finden, um endlich Englisch sprechen zu können. ❤️

 

 

 

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